Wenn es einen Schuldigen für unser Stresslevel geben soll, dann heißt er Cortisol.
Zu viel Stress? Cortisol.
Schlaflosigkeit? Cortisol.
Konzentrationsprobleme, Angst, Gewichtszunahme? Immer wieder Cortisol.
Aber was wäre, wenn das gar nicht ganz stimmt?
Denn Cortisol ist auch der Grund, warum du morgens aufstehen kannst. Es gibt dir Energie, Fokus, Reaktionsfähigkeit.
Cortisol ist nicht der Feind – das Problem ist, dass wir so leben, als wären wir ständig in Gefahr.
Moderner Stress brüllt nicht – er vibriert
Du brauchst keinen Löwen, der dich jagt.
Dein Körper aktiviert den Stressmodus auch bei:
- Einer unerwarteten E-Mail
- Einem Teams-Anruf mit “Hast du kurz Zeit?”
- Oder einer App, die dir sagt, dass du nicht mehr relevant bist
Und dann kommt er: Cortisol.
Puls steigt, Muskeln spannen sich, Verdauung pausiert.
Perfekt für Flucht oder Kampf.
Unpraktisch beim Scrollen durch To-Do-Listen.
Das Problem ist nicht Cortisol. Es ist das Leben ohne Pausen.
Du arbeitest beim Frühstück, checkst Nachrichten im Bett, scrollst beim Zähneputzen.
Und dein Körper? Der denkt: “Oh, wir sind immer in Gefahr.”
Irgendwann kommt der Zusammenbruch:
- Müdigkeit
- Schlafprobleme
- Gereiztheit
- Konzentrationsmangel
- Das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen
Nicht, weil Cortisol böse ist. Sondern weil du vergessen hast, wie es ohne geht.
Kann man Cortisol senken, ohne auszuwandern?
Ja. Aber zuerst:
Vergiss die Idee, dass du komplett stressfrei leben musst.
Das ist ein Mythos.
Was du brauchst, ist Selbstregulation deines Nervensystems.
Zum Beispiel:
- Einmal tief durchatmen, bevor du antwortest
- Eine Minute bewusst nichts tun
- Push-Nachrichten deaktivieren
- Spazieren ohne Ziel, ohne Musik
- Einfach mal still sein
Jede Pause ist ein kleiner Akt der Selbstfürsorge.
Fazit
Cortisol ist kein Feind.
Es ist ein Signal.
Und manchmal ist das Wichtigste, was du tun kannst: zuhören – und loslassen.